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Der Juwelier im viktorianischen Zeitalter zwischen Glanz und Gefahr

Der Juwelier im viktorianischen Zeitalter zwischen Glanz und Gefahr

In der Hochblüte des viktorianischen Zeitalters (Mitte des 19 bis Anfang des 20ten Jahrhunderts), einer Epoche, die von strengen gesellschaftlichen Normen und einem tiefen Sinn für Anstand geprägt war, stach eine Berufsgruppe besonders hervor: die Juweliere. Diese Kunsthandwerker und Händler waren nicht nur für ihre exquisiten Schmuckstücke bekannt, sondern paradox auch für ihren Einfluss auf modische Trends, die oft mit einem Hauch von Skandal behaftet waren. Die Jobdescription eines Juweliers während dieser Zeit umfasste weit mehr als bloße Handwerkskunst. Hervorragendes Geschick im Umgang mit Edelmetallen und -steinen war auch zu dieser Zeit nicht genug, sondern sie mussten auch ein ausgeprägtes Gespür für Ästhetik und Mode haben. Der Trend jener Zeit waren schlechthin die Brustwarzenpiercings, die sogenannten „Anneux De Sein‘s“. Diese Form des Körperschmucks stellte einen ungewöhnlichen Gegensatz zu den sonst so konservativen Mode- & Ettikettevorstellungen der Zeit dar. Sie wurden zum Zeichen von Individualität und Aufbegehren gegen die strikten Konventionen, die das viktorianische Leben und den Kleidungsstil prägten. Eine faszinierende Verbindung zwischen der schillernden Welt der Juweliere und der Körpermodifikation reicht bis zu Isabeau de Bavière zurück, die oft als die erste Frau gilt, die sich mutig ihre Brustwarzen piercen ließ. Im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert wagte sie mit dieser Praxis nicht nur ein kühnes Statement für persönliche Freiheit, sondern entfachte angeblich auch einen Trend unter den wohlhabenden Frauen ihrer Zeit, welcher auch schnell in den anderen europäischen Königshäusern gefallen fand. Die als „verzierte Äpfelchen“ bekannten Nippelpiercings, geschmückt mit funkelnden Diamanten und prächtigen Goldketten, sind ein frühes Beispiel dafür, wie Körperkunst in die Sphären des Luxus und sozialen Status eindrang. Doch trotz ihres gewagten Stils war Isabeau nicht ohne Widerspruch; ihre enorme Freizügigkeit brachte ihr in einer oft prüden Gesellschaft viel Kritik ein. Doch der Glanz dieses neuen Trends brachte auch Schattenseiten mit sich. In einer Zeit, in der medizinische Kenntnisse noch rudimentär waren und Antibiotika unbekannt blieben, warnten Ärzte vor den Risiken, die mit solchen Körpermodifikationen einhergingen. Entzündungen und Infektionen waren häufige Begleiter dieser Modetrends, und obwohl die Juweliere dazu ermutigten, den Ausdruck des persönlichen Stils zu befreien, sahen sich viele in einem moralischen Dilemma. Dennoch bleibt die Frage offen, warum von den Frauen in einigen westeuropäischen Städten in den 1840er-Jahren „schon fast erwartet wurde, dass sie sich die Nippel piercen lassen“. Die Juweliere des viktorianischen Zeitalters waren nicht nur Kunsthandwerker, sondern auch kulturelle Vermittler, die in dieser dynamischen Welt der Mode und Körperkunst eine Schlüsselrolle spielten. Ihre Fähigkeit, zeitgenössische Trends zu erkennen und zu fördern, machte sie zu einflussreichen Figuren, deren Erbe bis heute nachwirkt.

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